Burning Bastards
Inhaltsangabe
Praktisch über Nacht wird die Stadt Lüdenscheid von einer beispiellosen Welle der Gewalt heimgesucht. Im Zentrum steht offenbar ein Junge mit außergewöhnlichen psychischen Fähigkeiten. Gejagt von Satanisten und Forschern, gehasst und gefürchtet vom Rest der Gesellschaft, beschreitet er einen einsamen Weg, an dessen Ziel die Erfüllung einer dunklen Weissagung wartet. Zweiundzwanzig Kriminelle, deren Schicksale auf unheimliche Weise miteinander verknüpft sind, schlagen das düstere Kapitel der Apokalypse auf. Sie werden zum Spielball finsterer Mächte, die jenseits ihrer Vorstellungskraft agieren. Wie viel Zeit bleibt ihnen noch, bis der Prophezeite, der schon jetzt eine feurige Spur hinterlasst, seine Kräfte voll entwickelt hat?ZUM AUTOR
J. Mertens wurde am 15. Juli 1968 in Lüdenscheid geboren. Schon als Kind entdeckte er seine Vorliebe für Grenzwissenschaften und Schauergeschichten. Erste kleinere Werke, von denen nur noch wenige erhalten sind, schrieb er mit ungefähr zehn Jahren. Schon zu dieser Zeit war er für eine eigenbrötlerische Lebensweise bekannt. Mäßige Schulerfolge kompensierte er mit einem lebhaften Interesse an »verbotenen« Wissenschaften. Seine berufliche Laufbahn weist einen verworrenen Weg auf: Kaufmann, Verkäufer, Fabrikarbeiter, Versicherungsvertreter, Journalist, Künstler, Alltagsbegleiter, Lagerist, Texter und freier Autor. Einige seiner unheimlichen Geschichten wurden in lokalen Zeitschriften veröffentlicht. Nach seinem Umzug 1999 in die Nachbarstadt Altena betrieb er einsame Studien im okkulten und psychologischen Bereich, bevor er sich ab 2007 aktiv dem Verfassen von fantastischer Belletristik widmete. Seine unheimlichen Geschichten und seine provokative Lyrik zeichnen sich aus durch moralische Kompromisslosigkeit. Mertens richtet sich nie nach dem Zeitgeist und lässt sich in keine vorgegebene Schablone pressen. Und dieser Umstand macht die meisten seiner Romane und Kurzgeschichten nicht nur besonders erschreckend, sondern zuweilen auch sehr unbequem. Neben seiner Schreibtätigkeit verdingt er sich auch als Künstler im gleichen Genre.-
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Achtung dieses Review könnte eventuell Spoiler enthalten die eine kleine Gruppe von Personen triggern könnte die dann laut rumschreien. Solltest du dazu gehören wurdest du gewarnt nicht weiterzulesen. In Lüdenscheid soll eine Stufe der Apokalypse steigen. Die Lage eskaliert immer schneller und die Spirale der Gewalt überdehnt sich wenn Kultisten, Bankräuber, ein Kleinganove, eine Gang, ein Secret Agent und eine islamistische Familie in den Bann eines Jungen mit übernatürlichen Kräften geraten… Ja, das war mal definitiv abgefahren und seltsam. Zuerst wird man von Charakteren geradezu erschlagen und versucht dann irgendwie mitzukommen wer mit wem warum weshalb verknüpft ist nur um festzustellen das dies eigentlich keine Rolle spielt da Alle nur Schafe für die Schlachtbank sind. Der rote Storyfaden um den Jungen bildet nur den Bilderrahmen. Er ist halt da, mehr nicht. Die Figur taucht hier und da auf, sein Einfluss ist zu spüren aber wirklich relevant ist er bis aufs Finale nicht. Die Geschichte bekommt aber immerhin dank den Kultisten und dem Special Agent dann etwas Tiefe und es ergibt sich ein morbides Bild eines total verpfuschten Lebens. Mehr im Mittelpunkt steht die Familie Jashari und die Auseinandersetzung mit dem in Deutschland Tabuthema Islam. Der Autor präsentiert, völlig überraschend, 3 Figuren mit absolutem Tiefgang, interessanten Ansichten und komplexen Konflikten. Diese 3 Figuren bestimmen den Verlauf des Halbfinales auf eine Weise die zum Nachdenken anregt. Muzafer ist der Familienvater und erzieht seinen Sohn Erion und seine Tochter Bora strikt nach dem islamischen Glauben. Er ist klug, streng und weitsichtig. Aber im Grunde ist er vom Glauben abgefallen den er predigt. Er hat für sich einen Weg gewählt der für ihn einen Mittelweg zwischen seinem Glauben und dem Wohlstand seiner Familie ist. Am Ende muss er erkennen das er eine Illusion gelebt hat und zieht die für sich tragische Konsequenz. Mit Erion, dem Sohn, erhalten wir dann eine Figur die dem Buch das Genick brechen könnte sollte es jemals ein Politiker oder Moralapostel in die Hand bekommen. Der Sohn zieht seine eigene Lehren aus dem was sein Vater predigt und dem Land das ihn wie einen Aussätzigen behandelt. Zudem hat dieses Land ihm die Mutter genommen. Er radikalisiert sich und zeigt in seinen Augen die Stärke die seinem Vater fehlt. Er legt den Nährboden für das Halbfinale. Sein Vater stürzt ihn kurz vor seiner heiligen Mission in eine Glaubenskrise, wo er sich dann mit seinem Hass und seinem Glauben auseinandersetzt. Es ist ein kleiner Redemption Arc der zu meiner Überraschung erneut davon Abstand nimmt nur Schwarz/Weiß zu zeichnen. Ironischerweise ist es seine Schwester die vom Weg abkommt und ihren Bruder aufhält das Richtige zu tun. Bora, die Tochter, will den integrierten Traum leben wird aber vom Traditionsbewusstsein ihres Vaters und durch die Auslegung des Islams von ihrem Bruder daran gehindert. Auch das ist Zündstoff bei dem Thema. Und erneut kein Schwarz / Weiß. Bora entscheidet sich gegen ihre Familie und für ihren Freund. In einer Rede die sich auf vielen Ebenen mit dem Islam und den individuellen Auslegungen einiger Menschen von Diesem beschäftigt trifft sie den Nagel auf den Kopf. Jede Religion ist Auslegungssache und es liegt an uns was wir für Lehren aus ihr ziehen. Leider hat ihr Freund sie nur benutzt und als sie das erkennt geht Bora den Weg ihres Bruders, während dieser von seinem Weg Abstand nimmt. Es ist eine angenehme Dualität in dieser Sache. Das Halbfinale ist dann auch der Höhepunkt des Buches. Der Anschlag bildet den Höhepunkt der Gewalt und dürfte wohl so schnell nicht vergessen werden. Durch die tragische Dynamik zwischen Bora und Erion erhält diese sinnlose Tat einen doppelten Boden und ihr Vater zieht die Konsequenzen. Es ist ein dramatisches Schicksal das dieser Familie passiert und es ist der Höhepunkt des Buches. Das Finale kommt einem dann nur wie nettes Beiwerk vor bei dem die überlebenden Charaktere entsorgt werden. Im Grunde bekommt jeder was er verdient und der Jung erhält einen schönen Twist der eine Fortsetzung rechtfertigen könnte. Wie bewerte ich das? Die Geschichte um die Familie Jashari ist sehr interessant, stellt clevere Fragen und verzichtet auf jede Schwarz/Weiß Zeichnung. Die eigentliche Handlung um den Jung ist halt da, während man nebenbei zahllosen Figuren folgt deren Fäden sich irgendwo doch kreuzen. Ich geb 3 Sterne für einen guten Roman. Ich denke das ist fair. dazu gehören wurdest du gewarnt nicht weiterzulesen. In Lüdenscheid soll eine Stufe der Apokalypse steigen. Die Lage eskaliert immer schneller und die Spirale der Gewalt überdehnt sich wenn Kultisten, Bankräuber, ein Kleinganove, eine Gang, ein Secret Agent und eine islamistische Familie in den Bann eines Jungen mit übernatürlichen Kräften geraten… Ja, das war mal definitiv abgefahren und seltsam. Zuerst wird man von Charakteren geradezu erschlagen und versucht dann irgendwie mitzukommen wer mit wem warum weshalb verknüpft ist nur um festzustellen das dies eigentlich keine Rolle spielt da Alle nur Schafe für die Schlachtbank sind. Der rote Storyfaden um den Jungen bildet nur den Bilderrahmen. Er ist halt da, mehr nicht. Die Figur taucht hier und da auf, sein Einfluss ist zu spüren aber wirklich relevant ist er bis aufs Finale nicht. Die Geschichte bekommt aber immerhin dank den Kultisten und dem Special Agent dann etwas Tiefe und es ergibt sich ein morbides Bild eines total verpfuschten Lebens. Mehr im Mittelpunkt steht die Familie Jashari und die Auseinandersetzung mit dem in Deutschland Tabuthema Islam. Der Autor präsentiert, völlig überraschend, 3 Figuren mit absolutem Tiefgang, interessanten Ansichten und komplexen Konflikten. Diese 3 Figuren bestimmen den Verlauf des Halbfinales auf eine Weise die zum Nachdenken anregt. Muzafer ist der Familienvater und erzieht seinen Sohn Erion und seine Tochter Bora strikt nach dem islamischen Glauben. Er ist klug, streng und weitsichtig. Aber im Grunde ist er vom Glauben abgefallen den er predigt. Er hat für sich einen Weg gewählt der für ihn einen Mittelweg zwischen seinem Glauben und dem Wohlstand seiner Familie ist. Am Ende muss er erkennen das er eine Illusion gelebt hat und zieht die für sich tragische Konsequenz. Mit Erion, dem Sohn, erhalten wir dann eine Figur die dem Buch das Genick brechen könnte sollte es jemals ein Politiker oder Moralapostel in die Hand bekommen. Der Sohn zieht seine eigene Lehren aus dem was sein Vater predigt und dem Land das ihn wie einen Aussätzigen behandelt. Zudem hat dieses Land ihm die Mutter genommen. Er radikalisiert sich und zeigt in seinen Augen die Stärke die seinem Vater fehlt. Er legt den Nährboden für das Halbfinale. Sein Vater stürzt ihn kurz vor seiner heiligen Mission in eine Glaubenskrise, wo er sich dann mit seinem Hass und seinem Glauben auseinandersetzt. Es ist ein kleiner Redemption Arc der zu meiner Überraschung erneut davon Abstand nimmt nur Schwarz/Weiß zu zeichnen. Ironischerweise ist es seine Schwester die vom Weg abkommt und ihren Bruder aufhält das Richtige zu tun. Bora, die Tochter, will den integrierten Traum leben wird aber vom Traditionsbewusstsein ihres Vaters und durch die Auslegung des Islams von ihrem Bruder daran gehindert. Auch das ist Zündstoff bei dem Thema. Und erneut kein Schwarz / Weiß. Bora entscheidet sich gegen ihre Familie und für ihren Freund. In einer Rede die sich auf vielen Ebenen mit dem Islam und den individuellen Auslegungen einiger Menschen von Diesem beschäftigt trifft sie den Nagel auf den Kopf. Jede Religion ist Auslegungssache und es liegt an uns was wir für Lehren aus ihr ziehen. Leider hat ihr Freund sie nur benutzt und als sie das erkennt geht Bora den Weg ihres Bruders, während dieser von seinem Weg Abstand nimmt. Es ist eine angenehme Dualität in dieser Sache. Das Halbfinale ist dann auch der Höhepunkt des Buches. Der Anschlag bildet den Höhepunkt der Gewalt und dürfte wohl so schnell nicht vergessen werden. Durch die tragische Dynamik zwischen Bora und Erion erhält diese sinnlose Tat einen doppelten Boden und ihr Vater zieht die Konsequenzen. Es ist ein dramatisches Schicksal das dieser Familie passiert und es ist der Höhepunkt des Buches. Das Finale kommt einem dann nur wie nettes Beiwerk vor bei dem die überlebenden Charaktere entsorgt werden. Im Grunde bekommt jeder was er verdient und der Jung erhält einen schönen Twist der eine Fortsetzung rechtfertigen könnte. Wie bewerte ich das? Die Geschichte um die Familie Jashari ist sehr interessant, stellt clevere Fragen und verzichtet auf jede Schwarz/Weiß Zeichnung. Die eigentliche Handlung um den Jung ist halt da, während man nebenbei zahllosen Figuren folgt deren Fäden sich irgendwo doch kreuzen. Ich geb 3 Sterne für einen guten Roman. Ich denke das ist fair.
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Diesen Artikel haben wir am Donnerstag, 7. April 2022 in den Shop aufgenommen.
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