Deutschland im Jahr 2025. Das Land versinkt im Chaos eines Bürgerkriegs. Reichsbürgerbrigaden und die regierungstreue Armee stehen einander gegenüber. Aber auch Russen, Amerikaner und Chinesen greifen in den Kampf um die Vorherrschaft in Europa ein.
Ismael van Weyden muss Hals über Kopf seine Heimatstadt verlassen. Er schließt sich einer Gruppe an, deren Ziel Nordafrika ist. Auf dem Weg in den Süden erlebt er die Grausamkeit des Krieges und die Schrecken der Flucht. Als die brutale Gewalt auch in der eigenen Gruppe überhandnimmt, muss Ismael eine verhängnisvolle Entscheidung treffen.
Meinung: Ich war wirklich mehr als gespannt, als ich dieses Reziexemplar zugeschickt bekam. Bisher hatte ich noch nichts von Georg Adamah gelesen, aber da ich dystopische Geschichten sehr mag und das Ganze auch noch in Deutschland spielt, habe ich gedacht: "Ja, das könnte interessant werden. Gleich zu Anfang lernt man den Protagonisten Ismael van Weyden kennen. Obwohl die Welt gerade im Begriff ist, sich für immer zu verändern und das ihm bekannte Leben sich in Wohlgefallen auflöst, ist Ismael in seiner kleinen Welt und seinen kleinen Problemchen beschäftigt. Er ignoriert alles um ihn herum und schlägt alle Warnungen vor einem drohenden Bürgerkrieg in den Wind. Sein größtes Problem ist, das er seine Frau und seine Affaire gleichermaßen liebt und sich weder für die eine, noch für die andere entscheiden mag. Was für ein sympathisches Kerlchen. ;.) So ist er dann auch vollends erstaunt, als seine Frau ihn bittet, mit ihr und der gemeinsamen Tochter aus Deutschland zu fliehen. Er lehnt ab und versichert ihr, dass die ganzen Berichte und Warnungen Blödsinn sind. Daraufhin flieht sie allein mit der Tochter. Das hat er wirklich nicht kommen sehen. Wie unschwer zu merken ist, mag ich Ismael nicht wirklich leiden. Es dauert eine ganze Weile bis ich mich an ihn und seine Eigenarten gewöhnen konnte. Denn im Laufe der Story tauchen noch jede Menge andere finstere Gesellen auf, die ihn dann wieder harmloser wirken lasse. Ismael trifft auf eine Gruppe von Menschen, die versuchen wollen aus Deutschland zu fliehen. Angeführt von jemanden, der von allen Hauptmann genannt wird. Der fordert von allen uneingeschränkte Loyalität und Gehorsam. So lange man sich daran hält, hat man keine großen Probleme mit ihm. Mir hat die Idee Deutschland in einen Bürgerkriegsähnlichen Zustand zu versetzen, unglaublich gut gefallen. Dass die Deutschen auf einmal auf der Flucht sind, sich durchschlagen müssen, schreckliche Dinge erleben und sie in anderen Ländern nicht willkommen sind, war mal ein interessantes Gedankenspiel. Ich hätte mir nur ein bisschen mehr Tiefe bei den Charakteren gewünscht, denn ich wurde leider mit keinem so richtig warm. Die Sympathie gegenüber Ismael stellte sich nicht wirklich ein. Diesen Part nimmt bestenfalls Elia ein. Die Rückblicke empfand ich ebenfalls als problematisch. Sie bremsten meinen Lesefluss jedes Mal aus und ich fand sie auch völlig überflüssig. Man weiß von Anfang an, um wen es dort ging und es erklärte seine spätere Führungsrolle, aber nachvollziehbar war dieser Charakter in vielen seiner Handlungen für mich nicht. Aaaaber, wisst ihr warum die Geschichte trotzdem gut bei mir abschneidet? Sie ist superspannend, es gibt einige heftige Szenen, viele Auseinandersetzungen, Tod, Blut, Brutalität und Verrat. Diese Geschichte bewegt sich zwischen Hoffnungslosigkeit und dem Glauben an eine bessere Zukunft in einem fernen Land. Und genau deshalb, wurde ich wirklich gut unterhalten. Der Schreibstil ist locker-leicht gehalten, weswegen man nur so durch die Seiten fliegt. Das Ende war ganz nach meinem Geschmack und ich konnte zufrieden das Buch schließen. Fazit: Ihr findet meine Rezi widersprüchlich? Joa, das ist sie auch. Alle Pros und Contras wurden benannt und der positive Eindruck überwiegt. Sehr unterhaltsam, regt zum Nachdenken an und man kann nur hoffen, dass diese und/oder ähnliche Szenarien niemals eintreten werden.
Lesenswert!
Von mir gibts: 4/5 Sterne
nichts von Georg Adamah gelesen, aber da ich dystopische Geschichten sehr mag und das Ganze auch noch in Deutschland spielt, habe ich gedacht: "Ja, das könnte interessant werden. Gleich zu Anfang lernt man den Protagonisten Ismael van Weyden kennen. Obwohl die Welt gerade im Begriff ist, sich für immer zu verändern und das ihm bekannte Leben sich in Wohlgefallen auflöst, ist Ismael in seiner kleinen Welt und seinen kleinen Problemchen beschäftigt. Er ignoriert alles um ihn herum und schlägt alle Warnungen vor einem drohenden Bürgerkrieg in den Wind. Sein größtes Problem ist, das er seine Frau und seine Affaire gleichermaßen liebt und sich weder für die eine, noch für die andere entscheiden mag. Was für ein sympathisches Kerlchen. ;.) So ist er dann auch vollends erstaunt, als seine Frau ihn bittet, mit ihr und der gemeinsamen Tochter aus Deutschland zu fliehen. Er lehnt ab und versichert ihr, dass die ganzen Berichte und Warnungen Blödsinn sind. Daraufhin flieht sie allein mit der Tochter. Das hat er wirklich nicht kommen sehen. Wie unschwer zu merken ist, mag ich Ismael nicht wirklich leiden. Es dauert eine ganze Weile bis ich mich an ihn und seine Eigenarten gewöhnen konnte. Denn im Laufe der Story tauchen noch jede Menge andere finstere Gesellen auf, die ihn dann wieder harmloser wirken lasse. Ismael trifft auf eine Gruppe von Menschen, die versuchen wollen aus Deutschland zu fliehen. Angeführt von jemanden, der von allen Hauptmann genannt wird. Der fordert von allen uneingeschränkte Loyalität und Gehorsam. So lange man sich daran hält, hat man keine großen Probleme mit ihm. Mir hat die Idee Deutschland in einen Bürgerkriegsähnlichen Zustand zu versetzen, unglaublich gut gefallen. Dass die Deutschen auf einmal auf der Flucht sind, sich durchschlagen müssen, schreckliche Dinge erleben und sie in anderen Ländern nicht willkommen sind, war mal ein interessantes Gedankenspiel. Ich hätte mir nur ein bisschen mehr Tiefe bei den Charakteren gewünscht, denn ich wurde leider mit keinem so richtig warm. Die Sympathie gegenüber Ismael stellte sich nicht wirklich ein. Diesen Part nimmt bestenfalls Elia ein. Die Rückblicke empfand ich ebenfalls als problematisch. Sie bremsten meinen Lesefluss jedes Mal aus und ich fand sie auch völlig überflüssig. Man weiß von Anfang an, um wen es dort ging und es erklärte seine spätere Führungsrolle, aber nachvollziehbar war dieser Charakter in vielen seiner Handlungen für mich nicht. Aaaaber, wisst ihr warum die Geschichte trotzdem gut bei mir abschneidet? Sie ist superspannend, es gibt einige heftige Szenen, viele Auseinandersetzungen, Tod, Blut, Brutalität und Verrat. Diese Geschichte bewegt sich zwischen Hoffnungslosigkeit und dem Glauben an eine bessere Zukunft in einem fernen Land. Und genau deshalb, wurde ich wirklich gut unterhalten. Der Schreibstil ist locker-leicht gehalten, weswegen man nur so durch die Seiten fliegt. Das Ende war ganz nach meinem Geschmack und ich konnte zufrieden das Buch schließen. Fazit: Ihr findet meine Rezi widersprüchlich? Joa, das ist sie auch. Alle Pros und Contras wurden benannt und der positive Eindruck überwiegt. Sehr unterhaltsam, regt zum Nachdenken an und man kann nur hoffen, dass diese und/oder ähnliche Szenarien niemals eintreten werden.
Hallo,
ich habe für euch heute eine #Rezension zu Georg Adamahs "Dein Land in Schutt und Asche" im Gepäck:
Mich haben ja allein der Titel und die Prämisse dazu bewogen das Buch zu kaufen. Ich komme ursprünglich aus einem nationalsozialistisch geprägten Dörfchen, bestehend aus einem Haufen hasserfüllten Leuten mit einem geistigen Horizont von nicht einmal 0,5m². Unnötig zu sagen, dass ich mich als Kind häufig in Bücher geflüchtet habe, um dem zu entgehen und schlussendlich alle Brücken in mein Heimatkaff nicht nur abgebrannt, sondern mit einer Mischung aus Gedärmen, Blut, Drachenfeuer, Regenbogenglitzer, Feenstaub und viel Dynamit in die Luft gejagt habe.
Mein Land literarisch betrachtet in Schutt und Asche? – Da bin ich dabei! Noch mal mehr, wenn Reichsbürger mitspielen und auf die Fresse kriegen! Ich wollte Blut, Krieg Zerstörung, Elend, die volle Breitseite menschlicher Zerstörungswut … und bekam es nicht. – Dafür aber etwas Besseres.
Georg Adamahs Schreibstil ist unheimlich schön, ruhig, ein wenig melancholisch und bildgewaltig. Er gehört eher in die Riege der Autoren die man einfach langsam genießen und auf sich wirken lassen sollte. Zu Beginn des Buches kollidierte das zugegeben mächtig gewaltig mit meiner Erwartungshaltung, dennoch zog mich die Geschichte in ihren Bann.
Wir folgen dem Wissenschaftler Ismael, einem eigentlich guten Kerl, mit äußerst menschlichen Lastern. Zwischen zwei Frauen gefangen wird ihm von dem Obdachlosen Elia aus der Hand gelesen, was er natürlich ignoriert. Schwerer Fehler! Der Krieg bricht aus, Ismael wird von seinen Liebsten getrennt und muss gemeinsam mit Elia und einer Gruppe Menschen, um sein Überleben kämpfen.
Dabei stehen das persönliche Drama Ismaels und eine esoterische Komponente im Zentrum, der Krieg – auch wenn er mit all seinen Schrecken deutlich beschrieben wird – bildet dafür lediglich die Bühne. Was ist Schicksal? Was selbstbestimmt? Wie viel Leid und Ungerechtigkeit sehen wir mit an, ehe wir einschreiten? Die menschlichen Tragödien gehen einem nah, man leidet mit. Gerade der langsame Aufbau begünstigt dies und schafft eine beklemmende Atmosphäre.
Von mir gibt es daher die volle Punktzahl!
Prämisse dazu bewogen das Buch zu kaufen. Ich komme ursprünglich aus einem nationalsozialistisch geprägten Dörfchen, bestehend aus einem Haufen hasserfüllten Leuten mit einem geistigen Horizont von nicht einmal 0,5m². Unnötig zu sagen, dass ich mich als Kind häufig in Bücher geflüchtet habe, um dem zu entgehen und schlussendlich alle Brücken in mein Heimatkaff nicht nur abgebrannt, sondern mit einer Mischung aus Gedärmen, Blut, Drachenfeuer, Regenbogenglitzer, Feenstaub und viel Dynamit in die Luft gejagt habe.
Mein Land literarisch betrachtet in Schutt und Asche? – Da bin ich dabei! Noch mal mehr, wenn Reichsbürger mitspielen und auf die Fresse kriegen! Ich wollte Blut, Krieg Zerstörung, Elend, die volle Breitseite menschlicher Zerstörungswut … und bekam es nicht. – Dafür aber etwas Besseres.
Georg Adamahs Schreibstil ist unheimlich schön, ruhig, ein wenig melancholisch und bildgewaltig. Er gehört eher in die Riege der Autoren die man einfach langsam genießen und auf sich wirken lassen sollte. Zu Beginn des Buches kollidierte das zugegeben mächtig gewaltig mit meiner Erwartungshaltung, dennoch zog mich die Geschichte in ihren Bann.
Wir folgen dem Wissenschaftler Ismael, einem eigentlich guten Kerl, mit äußerst menschlichen Lastern. Zwischen zwei Frauen gefangen wird ihm von dem Obdachlosen Elia aus der Hand gelesen, was er natürlich ignoriert. Schwerer Fehler! Der Krieg bricht aus, Ismael wird von seinen Liebsten getrennt und muss gemeinsam mit Elia und einer Gruppe Menschen, um sein Überleben kämpfen.
Dabei stehen das persönliche Drama Ismaels und eine esoterische Komponente im Zentrum, der Krieg – auch wenn er mit all seinen Schrecken deutlich beschrieben wird – bildet dafür lediglich die Bühne. Was ist Schicksal? Was selbstbestimmt? Wie viel Leid und Ungerechtigkeit sehen wir mit an, ehe wir einschreiten? Die menschlichen Tragödien gehen einem nah, man leidet mit. Gerade der langsame Aufbau begünstigt dies und schafft eine beklemmende Atmosphäre.
Von mir gibt es daher die volle Punktzahl!
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Meinung:
Ich war wirklich mehr als gespannt, als ich dieses Reziexemplar zugeschickt bekam. Bisher hatte ich noch nichts von Georg Adamah gelesen, aber da ich dystopische Geschichten sehr mag und das Ganze auch noch in Deutschland spielt, habe ich gedacht: "Ja, das könnte interessant werden.
Gleich zu Anfang lernt man den Protagonisten Ismael van Weyden kennen. Obwohl die Welt gerade im Begriff ist, sich für immer zu verändern und das ihm bekannte Leben sich in Wohlgefallen auflöst, ist Ismael in seiner kleinen Welt und seinen kleinen Problemchen beschäftigt. Er ignoriert alles um ihn herum und schlägt alle Warnungen vor einem drohenden Bürgerkrieg in den Wind. Sein größtes Problem ist, das er seine Frau und seine Affaire gleichermaßen liebt und sich weder für die eine, noch für die andere entscheiden mag. Was für ein sympathisches Kerlchen. ;.)
So ist er dann auch vollends erstaunt, als seine Frau ihn bittet, mit ihr und der gemeinsamen Tochter aus Deutschland zu fliehen. Er lehnt ab und versichert ihr, dass die ganzen Berichte und Warnungen Blödsinn sind. Daraufhin flieht sie allein mit der Tochter. Das hat er wirklich nicht kommen sehen.
Wie unschwer zu merken ist, mag ich Ismael nicht wirklich leiden. Es dauert eine ganze Weile bis ich mich an ihn und seine Eigenarten gewöhnen konnte. Denn im Laufe der Story tauchen noch jede Menge andere finstere Gesellen auf, die ihn dann wieder harmloser wirken lasse.
Ismael trifft auf eine Gruppe von Menschen, die versuchen wollen aus Deutschland zu fliehen. Angeführt von jemanden, der von allen Hauptmann genannt wird. Der fordert von allen uneingeschränkte Loyalität und Gehorsam. So lange man sich daran hält, hat man keine großen Probleme mit ihm.
Mir hat die Idee Deutschland in einen Bürgerkriegsähnlichen Zustand zu versetzen, unglaublich gut gefallen. Dass die Deutschen auf einmal auf der Flucht sind, sich durchschlagen müssen, schreckliche Dinge erleben und sie in anderen Ländern nicht willkommen sind, war mal ein interessantes Gedankenspiel.
Ich hätte mir nur ein bisschen mehr Tiefe bei den Charakteren gewünscht, denn ich wurde leider mit keinem so richtig warm. Die Sympathie gegenüber Ismael stellte sich nicht wirklich ein. Diesen Part nimmt bestenfalls Elia ein.
Die Rückblicke empfand ich ebenfalls als problematisch. Sie bremsten meinen Lesefluss jedes Mal aus und ich fand sie auch völlig überflüssig. Man weiß von Anfang an, um wen es dort ging und es erklärte seine spätere Führungsrolle, aber nachvollziehbar war dieser Charakter in vielen seiner Handlungen für mich nicht.
Aaaaber, wisst ihr warum die Geschichte trotzdem gut bei mir abschneidet?
Sie ist superspannend, es gibt einige heftige Szenen, viele Auseinandersetzungen, Tod, Blut, Brutalität und Verrat. Diese Geschichte bewegt sich zwischen Hoffnungslosigkeit und dem Glauben an eine bessere Zukunft in einem fernen Land. Und genau deshalb, wurde ich wirklich gut unterhalten.
Der Schreibstil ist locker-leicht gehalten, weswegen man nur so durch die Seiten fliegt.
Das Ende war ganz nach meinem Geschmack und ich konnte zufrieden das Buch schließen.
Fazit:
Ihr findet meine Rezi widersprüchlich? Joa, das ist sie auch.
Alle Pros und Contras wurden benannt und der positive Eindruck überwiegt. Sehr unterhaltsam, regt zum Nachdenken an und man kann nur hoffen, dass diese und/oder ähnliche Szenarien niemals eintreten werden.
Lesenswert!
Von mir gibts:
4/5 Sterne
nichts von Georg Adamah gelesen, aber da ich dystopische Geschichten sehr mag und das Ganze auch noch in Deutschland spielt, habe ich gedacht: "Ja, das könnte interessant werden.
Gleich zu Anfang lernt man den Protagonisten Ismael van Weyden kennen. Obwohl die Welt gerade im Begriff ist, sich für immer zu verändern und das ihm bekannte Leben sich in Wohlgefallen auflöst, ist Ismael in seiner kleinen Welt und seinen kleinen Problemchen beschäftigt. Er ignoriert alles um ihn herum und schlägt alle Warnungen vor einem drohenden Bürgerkrieg in den Wind. Sein größtes Problem ist, das er seine Frau und seine Affaire gleichermaßen liebt und sich weder für die eine, noch für die andere entscheiden mag. Was für ein sympathisches Kerlchen. ;.)
So ist er dann auch vollends erstaunt, als seine Frau ihn bittet, mit ihr und der gemeinsamen Tochter aus Deutschland zu fliehen. Er lehnt ab und versichert ihr, dass die ganzen Berichte und Warnungen Blödsinn sind. Daraufhin flieht sie allein mit der Tochter. Das hat er wirklich nicht kommen sehen.
Wie unschwer zu merken ist, mag ich Ismael nicht wirklich leiden. Es dauert eine ganze Weile bis ich mich an ihn und seine Eigenarten gewöhnen konnte. Denn im Laufe der Story tauchen noch jede Menge andere finstere Gesellen auf, die ihn dann wieder harmloser wirken lasse.
Ismael trifft auf eine Gruppe von Menschen, die versuchen wollen aus Deutschland zu fliehen. Angeführt von jemanden, der von allen Hauptmann genannt wird. Der fordert von allen uneingeschränkte Loyalität und Gehorsam. So lange man sich daran hält, hat man keine großen Probleme mit ihm.
Mir hat die Idee Deutschland in einen Bürgerkriegsähnlichen Zustand zu versetzen, unglaublich gut gefallen. Dass die Deutschen auf einmal auf der Flucht sind, sich durchschlagen müssen, schreckliche Dinge erleben und sie in anderen Ländern nicht willkommen sind, war mal ein interessantes Gedankenspiel.
Ich hätte mir nur ein bisschen mehr Tiefe bei den Charakteren gewünscht, denn ich wurde leider mit keinem so richtig warm. Die Sympathie gegenüber Ismael stellte sich nicht wirklich ein. Diesen Part nimmt bestenfalls Elia ein.
Die Rückblicke empfand ich ebenfalls als problematisch. Sie bremsten meinen Lesefluss jedes Mal aus und ich fand sie auch völlig überflüssig. Man weiß von Anfang an, um wen es dort ging und es erklärte seine spätere Führungsrolle, aber nachvollziehbar war dieser Charakter in vielen seiner Handlungen für mich nicht.
Aaaaber, wisst ihr warum die Geschichte trotzdem gut bei mir abschneidet?
Sie ist superspannend, es gibt einige heftige Szenen, viele Auseinandersetzungen, Tod, Blut, Brutalität und Verrat. Diese Geschichte bewegt sich zwischen Hoffnungslosigkeit und dem Glauben an eine bessere Zukunft in einem fernen Land. Und genau deshalb, wurde ich wirklich gut unterhalten.
Der Schreibstil ist locker-leicht gehalten, weswegen man nur so durch die Seiten fliegt.
Das Ende war ganz nach meinem Geschmack und ich konnte zufrieden das Buch schließen.
Fazit:
Ihr findet meine Rezi widersprüchlich? Joa, das ist sie auch.
Alle Pros und Contras wurden benannt und der positive Eindruck überwiegt. Sehr unterhaltsam, regt zum Nachdenken an und man kann nur hoffen, dass diese und/oder ähnliche Szenarien niemals eintreten werden.
Lesenswert!
Von mir gibts:
4/5 Sterne
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