Zum Buch:
Entfesselte deutsche Söldner verwüsten 1527 die Ewige Stadt Rom. Nicht zufällig hat sich eine Rotte brutaler Landsknechte im Palazzo der Gritti verschanzt: Sie wissen, dass der Hausherr bevollmächtigt ist, über einen Teil des päpstlichen Vermögens zu verfügen. Er müsste nur einen Wechsel der Fugger gegenzeichnen. Aber Prospero Gritto weigert sich standhaft. Keine gute Idee, denn im Palazzo sind neben ihm und dem Gesinde auch seine Frau, seine Tochter und seine Geliebte gefangen. Während die Landsknechte eine bestialische Orgie aus Folter und Gewalt ausrichten, versucht jeder und jede verzweifelt eine Überlebensstrategie zu finden – zumeist vergeblich. Da Gritto nicht einlenkt, entwickelt sich ein böses Spiel zwischen ihm und seinem Folterknecht, dem jungen Mertin. Der Einsatz ist Grittos jungfräuliche Tochter Giovanna … Wieder ein echter ›Gerwalt‹ in der Tradition von Billy: Sex, Blut und Gedärm formieren sich zu einem rasanten Plot, diesmal in der grausamen Welt der Renaissance.
LESEPROBE:
ZUM AUTOR:
Der Autor Gerwalt Richardson, Jahrgang 1962, ist sicherlich eine Ausnahmeerscheinung: Als Ingenieur und Führungskraft lebt er in einem Dorf, mit Haus und Hund, in der oberen Rheinebene. Mit der Mutter seiner beiden Töchter führt er seit mittlerweile vierzig Jahren eine leidenschaftliche SM-Beziehung, die schon alle Höhen und Tiefen gesehen hat. Gerwalt Richardson ist ein Real-Sadist, dessen Lebensaufgabe darin besteht, am Rande des Abgrundes ein sozialverträgliches Dasein zu führen. Das manische Schreiben von einschlägigen Büchern ist sein Ventil, was den – gemessen an der Arbeitsbelastung des Hauptberufes – erstaunlichen Durchsatz von immer neuen Romanen erklärt.
Gerwalt Richardson schreibt als Insider: Sowohl die Erfahrungen in der SM-Szene als auch die in der Psychiatrie fließen in seine Bücher ein. Seit 2010 sind mittlerweile zweiundzwanzig Romane des Autors erschienen, teils in Form von Historienromanen, teils als Thriller der Gegenwart. Dass ausgerechnet eine Rosamunde-Pilcher-Parodie eines seiner erfolgreichsten Bücher geworden ist, zeigt anschaulich, dass das Leben ein viel größerer Sadist sein kann als der Autor selbst.
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