• Peter L., 14.11.2022
  Achtung dieses Review könnte eventuell Spoiler enthalten die eine kleine Gruppe von Personen triggern könnte die dann laut rumschreien. Solltest du dazu gehören wurdest du gewarnt nicht weiterzulesen. Josef Berger ist ein begnadeter Scharfschütze an der Ostfront. Nachdem seine Einheit unter mysteriösen Umständen aufgerieben wird wird er vom Sonderkommando Ostland abgeworben. Auf Seite der Partisanen kämpft Valentina Rybova jeden Tag einen gnadenlosen Kampf ums Überleben, denn als Frau ist sie praktisch Freiwild auch im eigenen Lager. Nur ihre Fähigkeiten als Scharfschützin schützen sie einigermaßen. Bald kreuzen sich die Wege der Beiden und aufgrund einer immer schneller um sich greifenden Eskalation auf beiden Seiten müssen Berger und Valentina desertieren und einen Ausweg suchen…. Wow. Ich habe in meinem Leben noch keinen Landser Roman gelesen, daher weiß ich nicht in wie weit sich der Roman in das Genre einpasst. Allerdings sehe ich ihn eher als Scharfschützen Thriller der mit fortschreitender Eskalation immer mehr zu einem Kriegsroman mit tragischen Figuren kippt. Der Autor nimmt sich Zeit, baut langsam beide Lager auf und führt Charaktere ein die einen im Gedächtnis bleiben. Dabei verzichtet er nicht auf die damaligen Grausamkeiten und schildert wie die Lage nun einmal war. Es ist Krieg, es gibt Kriegsverbrechen und die Realität ist ein brutaler Sog aus Töten oder Getötet werden. Viele der Charaktere sind eine Reflexion dessen was sie hinter und vor sich haben. Durch den langsamen und zielstrebigen Aufbau entsteht so eine unglaublich dichte Atmosphäre die einen gefangen nimmt und nicht mehr loslassen will. Ebenfalls muss man die enorme Recherche des Autors bewundern und mit wieviel Akribie er ans Werk geht. Keine Ahnung wieviele Tage oder Wochen er gebraucht hat, es macht sich bezahlt. Allem haftet ein unangenehmer Realismus an, die Schauplätze werden vor den Augen lebendig und jede Waffe wird so getreu wie möglich wiedergegeben. Es gibt so viele Details und Kleinigkeiten die einem auffallen und wo man nur bewundernd mit dem Kopf nicken kann wenn man sich ein wenig mit dem Thema zweiter Weltkrieg beschäftigt hat. Hut ab. Moment, ist das hier nicht ein Wild Hunters Roman? Ist es und umso erstaunter war ich das der Autor es tatsächlich durchzog und langsam auf das Thema hinarbeitete. Es gibt wage Hinweise das die Partisanen einen Trumpf in der Hand haben, aber es dauert bis zur Hälfte des Romans bis dieser Trumpf sich offenbart. Genauso verhält es sich mit der Geheimwaffe des Führers die den Krieg an der Ostfront entscheiden soll, erst kleine Brutkrumen ehe es eskaliert. Fakt und Fiktion mischen sich gekonnt, so das sich die eher fantastischen Elemente gekonnt einfügen ohne wie Fremdkörper zu wirken. Dabei öffnet der Autor ein klein wenig die Lore Tür und gibt dem Leser weitere Puzzleteile in die Hand. So langsam verbinden sich die Fäden, bleiben jedoch immer noch soweit gelöst das genügend Fragen offen bleiben. Kommen wir zu Joseph Berger. In ihm steckt sehr viel von Erik Maurer. Er hat einen Moralkompass, will das Richtige tun in Zeiten wo „Richtig“ eigentlich nicht mehr existiert. Er tut was er muss, verliert aber nie seine Menschlichkeit und versucht dabei zu helfen auch wenn es gegen die Befehle geht. Gleiches gilt für Valentina. Beide sind sich sehr ähnlich und doch so verschieden. Am Besten wird dies deutlich wenn die Beiden zum ersten Mal gemeinsam im Bunker sitzen und versuchen Vertrauen aufzubauen. Das ist ein sehr persönlicher Moment und wird auch genauso präsentiert. Was die Beiden erdulden müssen und wie ihre Werte sowie Moralvorstellungen getestet werden führt schließlich zu einem Bruch mit ihren Lagern. Doch wohin fliehen? Die Gefahr das dass Reich gewinnt sind hoch und wenn nicht wird Stalin sich bestimmt ein Stück vom Kuchen holen. Die Lösung für das Problem ist so simpel wie genial. Gekonnt baut der Autor eine letzte große Schlacht auf bei der alle Fronten sich einen schonungslosen Kampf liefern bei dem alle Rechnungen beglichen werden und nicht Jeder überlebt. Es ist ein zufriedenstellender Höhepunkt der die Brücke zu Eiland schlägt. Gore mäßig hat man sich bei einem gesunden Mittelmaß eingependelt. Ja die Scharfschützen Duelle sind blutig, allerdings wählt der Autor hier einen anderen Kniff. Er nutzt die Scharmützel als Spannungsbögen und das nicht zu knapp. So wird man selbst Teil des Katz und Maus Spiels. Hinzu kommt das die wahre Gewalt aus dem Realismus des Szenarios erwächst. Ungeschönt wird man mit den Kriegsverbrechen konfrontiert und was damals los war, die Recherche dazu und dies so umzusetzen muss ein Alotraun gewesen sein. Das ist ein unangenehmer Realitätscheck in einer gnadenlosen Zeit die lange vergangen und doch wieder anklopft. Das die Schlachten zwischen den Partisanen und dem Reich sehr blutig sind wurzelt ebenfalls im Realismus und driftet nie ab in einen Overkill. Hart, kompromisslos aber nahe an der Realität. Der Mix geht auf. Der Prolog knüpft an das Ende von Eiland an. Wir kehren zurück zu alten Bekannten ins Mütterchen Russland. Hier wird die Saat für den Epilog gelegt, das Etwas gar nicht stimmt und im Hintergrund mehr vor sich geht als es den Anschein hat. Im Epilog werden wir dann einfach entlassen mit einem heftigen Cliffhanger. Ich wusste nicht was ich empfinden sollte weswegen ich mir die Zeit nahm zu reflektieren (Weswegen die Rezo Etwas später kommt, sorry), ich fühlte mich damals Etwas baff und in die Warteschleife gestellt. Ja die Vorgeschichte zu Eiland war ein Glanzstück. Aber der Epilog wirft einem einen gewaltigen Knochen hin den man erst später kauen darf. Das führt zu einer unerträglichen Wartezeit da einem die offenen Fragen unter den Fingern brennen. Nach der Reflektierten muss ich zugestehen es passt. Es brauch Zeit zum sacken. In erster Linie ist Partisan eine Vorgeschichte zu Eiland. Und in dieser Beziehung liefert der Roman in jeder Hinsicht. Prolog und Epilog sind dazu da den Roman im Wild Hunters Universum zu etablieren und bereits begonnene Fäden weiter zu spinnen. Auch das gelingt, selbst wenn Brich damit Laufhütte als gemeinsten Cliffhanger Präsentator ablöst. 5 Sterne. Lest und werdet glücklich. Dieser Roman ist eure Zeit wirklich wert. dazu gehören wurdest du gewarnt nicht weiterzulesen. Josef Berger ist ein begnadeter Scharfschütze an der Ostfront. Nachdem seine Einheit unter mysteriösen Umständen aufgerieben wird wird er vom Sonderkommando Ostland abgeworben. Auf Seite der Partisanen kämpft Valentina Rybova jeden Tag einen gnadenlosen Kampf ums Überleben, denn als Frau ist sie praktisch Freiwild auch im eigenen Lager. Nur ihre Fähigkeiten als Scharfschützin schützen sie einigermaßen. Bald kreuzen sich die Wege der Beiden und aufgrund einer immer schneller um sich greifenden Eskalation auf beiden Seiten müssen Berger und Valentina desertieren und einen Ausweg suchen…. Wow. Ich habe in meinem Leben noch keinen Landser Roman gelesen, daher weiß ich nicht in wie weit sich der Roman in das Genre einpasst. Allerdings sehe ich ihn eher als Scharfschützen Thriller der mit fortschreitender Eskalation immer mehr zu einem Kriegsroman mit tragischen Figuren kippt. Der Autor nimmt sich Zeit, baut langsam beide Lager auf und führt Charaktere ein die einen im Gedächtnis bleiben. Dabei verzichtet er nicht auf die damaligen Grausamkeiten und schildert wie die Lage nun einmal war. Es ist Krieg, es gibt Kriegsverbrechen und die Realität ist ein brutaler Sog aus Töten oder Getötet werden. Viele der Charaktere sind eine Reflexion dessen was sie hinter und vor sich haben. Durch den langsamen und zielstrebigen Aufbau entsteht so eine unglaublich dichte Atmosphäre die einen gefangen nimmt und nicht mehr loslassen will. Ebenfalls muss man die enorme Recherche des Autors bewundern und mit wieviel Akribie er ans Werk geht. Keine Ahnung wieviele Tage oder Wochen er gebraucht hat, es macht sich bezahlt. Allem haftet ein unangenehmer Realismus an, die Schauplätze werden vor den Augen lebendig und jede Waffe wird so getreu wie möglich wiedergegeben. Es gibt so viele Details und Kleinigkeiten die einem auffallen und wo man nur bewundernd mit dem Kopf nicken kann wenn man sich ein wenig mit dem Thema zweiter Weltkrieg beschäftigt hat. Hut ab. Moment, ist das hier nicht ein Wild Hunters Roman? Ist es und umso erstaunter war ich das der Autor es tatsächlich durchzog und langsam auf das Thema hinarbeitete. Es gibt wage Hinweise das die Partisanen einen Trumpf in der Hand haben, aber es dauert bis zur Hälfte des Romans bis dieser Trumpf sich offenbart. Genauso verhält es sich mit der Geheimwaffe des Führers die den Krieg an der Ostfront entscheiden soll, erst kleine Brutkrumen ehe es eskaliert. Fakt und Fiktion mischen sich gekonnt, so das sich die eher fantastischen Elemente gekonnt einfügen ohne wie Fremdkörper zu wirken. Dabei öffnet der Autor ein klein wenig die Lore Tür und gibt dem Leser weitere Puzzleteile in die Hand. So langsam verbinden sich die Fäden, bleiben jedoch immer noch soweit gelöst das genügend Fragen offen bleiben. Kommen wir zu Joseph Berger. In ihm steckt sehr viel von Erik Maurer. Er hat einen Moralkompass, will das Richtige tun in Zeiten wo „Richtig“ eigentlich nicht mehr existiert. Er tut was er muss, verliert aber nie seine Menschlichkeit und versucht dabei zu helfen auch wenn es gegen die Befehle geht. Gleiches gilt für Valentina. Beide sind sich sehr ähnlich und doch so verschieden. Am Besten wird dies deutlich wenn die Beiden zum ersten Mal gemeinsam im Bunker sitzen und versuchen Vertrauen aufzubauen. Das ist ein sehr persönlicher Moment und wird auch genauso präsentiert. Was die Beiden erdulden müssen und wie ihre Werte sowie Moralvorstellungen getestet werden führt schließlich zu einem Bruch mit ihren Lagern. Doch wohin fliehen? Die Gefahr das dass Reich gewinnt sind hoch und wenn nicht wird Stalin sich bestimmt ein Stück vom Kuchen holen. Die Lösung für das Problem ist so simpel wie genial. Gekonnt baut der Autor eine letzte große Schlacht auf bei der alle Fronten sich einen schonungslosen Kampf liefern bei dem alle Rechnungen beglichen werden und nicht Jeder überlebt. Es ist ein zufriedenstellender Höhepunkt der die Brücke zu Eiland schlägt. Gore mäßig hat man sich bei einem gesunden Mittelmaß eingependelt. Ja die Scharfschützen Duelle sind blutig, allerdings wählt der Autor hier einen anderen Kniff. Er nutzt die Scharmützel als Spannungsbögen und das nicht zu knapp. So wird man selbst Teil des Katz und Maus Spiels. Hinzu kommt das die wahre Gewalt aus dem Realismus des Szenarios erwächst. Ungeschönt wird man mit den Kriegsverbrechen konfrontiert und was damals los war, die Recherche dazu und dies so umzusetzen muss ein Alotraun gewesen sein. Das ist ein unangenehmer Realitätscheck in einer gnadenlosen Zeit die lange vergangen und doch wieder anklopft. Das die Schlachten zwischen den Partisanen und dem Reich sehr blutig sind wurzelt ebenfalls im Realismus und driftet nie ab in einen Overkill. Hart, kompromisslos aber nahe an der Realität. Der Mix geht auf. Der Prolog knüpft an das Ende von Eiland an. Wir kehren zurück zu alten Bekannten ins Mütterchen Russland. Hier wird die Saat für den Epilog gelegt, das Etwas gar nicht stimmt und im Hintergrund mehr vor sich geht als es den Anschein hat. Im Epilog werden wir dann einfach entlassen mit einem heftigen Cliffhanger. Ich wusste nicht was ich empfinden sollte weswegen ich mir die Zeit nahm zu reflektieren (Weswegen die Rezo Etwas später kommt, sorry), ich fühlte mich damals Etwas baff und in die Warteschleife gestellt. Ja die Vorgeschichte zu Eiland war ein Glanzstück. Aber der Epilog wirft einem einen gewaltigen Knochen hin den man erst später kauen darf. Das führt zu einer unerträglichen Wartezeit da einem die offenen Fragen unter den Fingern brennen. Nach der Reflektierten muss ich zugestehen es passt. Es brauch Zeit zum sacken. In erster Linie ist Partisan eine Vorgeschichte zu Eiland. Und in dieser Beziehung liefert der Roman in jeder Hinsicht. Prolog und Epilog sind dazu da den Roman im Wild Hunters Universum zu etablieren und bereits begonnene Fäden weiter zu spinnen. Auch das gelingt, selbst wenn Brich damit Laufhütte als gemeinsten Cliffhanger Präsentator ablöst. 5 Sterne. Lest und werdet glücklich. Dieser Roman ist eure Zeit wirklich wert.
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