Rezensionen zu: Carnivore 2

    Bewertung
    5 von 5 Sternen!
    Verfasser:
    Datum:
    Sonntag, 24. April 2022
    Rezension:
    Achtung dieses Review könnte eventuell Spoiler enthalten die eine kleine Gruppe von Personen triggern könnte die dann laut rumschreien. Solltest du dazu gehören wurdest du gewarnt nicht weiterzulesen.

    15 Jahre war Victor hinter Gittern. Seine neue Therapeutin Beatrice will das ändern, denn sie wünscht sich Nichts sehnlicher als mit Victor zusammen das Leben zu verbringen. Mit einem einfachen Plan gelingt es ihr Victor zu befreien, doch der hat längst eigene Pläne….

    Wow. Das war mal was ganz Anderes. Praktisch eine Kannibalen Love Story gemischt mit Dramen und Tragödien. Verstörend? Vielleicht. Aber die Seiten flogen nur so dahin und ich war viel zu schnell durch.

    Die Charaktere sind wie im Vorgänger sehr gut ausgearbeitet. Beatrice die glaubt Victor zu kennen und zu kontrollieren landet schnell in der Realität. Und es spricht für Victors Charisma das er seine Therapeutin komplett unter Kontrolle hat und sie selbst am Ende nicht erkennt was sie da auf die Menschheit losgelassen hat. Vielleicht liegt es auch an ihrer krankhaften Besessenheit von Victor die sie für wahre Liebe hält. Das wird ihr erst klar als Victor sie verschenkt und zu dem Zeitpunkt ist es längst zu spät.

    Dann ist da Natascha die ihre Liebe zu Victor entdeckt und damit auch mit Kompromissen leben kann. Sie gewinnt das Herz des Kannibalen und schafft es diesem näher zu kommen als es wahrscheinlich jeder andere Mensch jemals war. Victor selbst ist überrascht und ringt mit sich und seinen Trieben. Aber er lässt sich auf das Wagnis ein. Zusammen erblüht da eine Liebe die komplett nachvollziehbar ist und die Autorin schafft es diese, trotz der makaberen Thematik, realistisch zu halten. Es passt einfach. Freut mich für die zwei Turteltauben.

    Victor ist da fast der Alte. Hochintelligent, charmant und hungrig. Ein Gentleman der alten Schule. Er hat Nichts von seiner Gravitas verloren, eher im Gegenteil. Es kommen noch einige Facetten hinzu.

    Martin, der Pfleger auf Holsteins Station, erscheint zunächst unscheinbar und erhält erst im Finale ein sehr morbides Aufflackern. Jan, der Sohn von Tom, ist auf Rache aus. Aber er hat Beatrice sowie Victor unterschätzt und muss bald wie sein Vater durch die Hölle. Auch Rache an Jonas gelingt Victor, auf eine so sadistische Art das man sich fragt ob Victor nicht wirklich nur eine Maske trägt selbst beim Töten und das tief unter diesen Masken noch Etwas viel Schlimmeres liegt.

    Natürlich wird auch wieder geschlachtet, gekocht und geschlemmt. Doch dezenter und wohl dosiert. Der Gore Faktor ist diesmal wesentlich niedriger, dafür entschädigt dann aber die Lovestory. Und das ich so Etwas je schreiben würde hätte ich nie für möglich gehalten.

    Teil 2 hält das hohe Niveau und verschiebt den Fokus genau richtig. Gerne mehr davon.
    Artikel:
    Carnivore 2